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Karin Gludovatz: Das Malen lieben
Das Malen lieben
(S. 307 – 325)

Karin Gludovatz

Das Malen lieben
Rembrandt und der poietische Akt

PDF, 19 Seiten

Inkl. Abbildungsverzeichnis

Mit Blick auf Erwin Panofskys Typengeschichte der Darstellung der Danae aus dem Jahr 1933 fragt Karin Gludovatz in ihrem Beitrag, warum ausgerechnet Rembrandts Darstellung der Danae so differente Deutungsvorschläge hervorgebracht hat. Ausgehend von der Beobachtung, dass gerade das Nicht-Sichtbare als Strategie einer visuellen Rhetorik besondere Betonung findet, rückt die Frage nach der Arbeit am Gemälde als Arbeit am Mythos und somit als Reflexion poietischen Handelns in den Mittelpunkt. Aus der Dialektik des Verbergens und Zeigens – hier am Beispiel des fehlenden und von Rembrandt in Form des Lichts verbildlichten Goldregens verdeutlicht – entwickelt die Autorin schließlich nicht nur eine Rembrandt eigene Infragestellung der vorherrschenden Interpretation des Mythos, sondern daraus folgend eine Umwertung des Modells gängiger Geschlechterverhältnisse.

  • Rembrandt
  • Licht

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Deutsch

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Karin Gludovatz

ist Kunsthistorikerin, Professorin für Neuere Kunstgeschichte an der Freien Universität Berlin und Mitglied des Sonderforschungsbereichs »Ästhetische Erfahrung im Zeichen der Entgrenzung der Künste«. Ihre Forschungsschwerpunkte sind niederländische und italienische Kunst  des 15. bis 17. Jahrhunderts, Autorschaftskonzepte und Künstlermythen in der Frühen Neuzeit und in der Kunst seit den 1960er Jahren; Produktionsästhetik; Kunst und Dokumentarismus.

Weitere Texte von Karin Gludovatz bei DIAPHANES
David Nelting (Hg.), Jörn Steigerwald (Hg.), ...: Poiesis

Die Beiträge des vorliegenden Bandes diskutieren den heuristischen Wert des Begriffs der »Poiesis« für die Künste der Vormoderne. Sie gehen von der Beobachtung aus, dass in der Frühen Neuzeit mit dem Systematisch-Werden der Reflexionen über das künstlerische Schaffen die Kunsttheorien mit normativem Charakter dazu tendieren, die faktische Seite des Produzierens zu marginalisieren. Entsprechend fehlt es auch an Forschungen, welche die konkrete Seite des künstlerischen Arbeitens in den Blick nehmen und damit die »theoriegeleitete Praxis« künstlerischen Herstellens thematisieren. An diesem Punkt setzen die Beiträge an, die eben dieser in der künstlerischen Praxis mitgeführten Reflexion des Schaffens gelten. Dieser Band stellt nicht die elaborierten Theorien künstlerischer Kreativität in den Mittelpunkt, sondern die Reflexionen und Modellierungen des Arbeitens, Schöpfens und Produzierens im konkreten Werk selbst.

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