Nutzerkonto

Karl Heinz Bohrer: Dionysos
Dionysos
(S. 13 – 38)

Dionysos. Eine Ästhetik des Erscheinens

Karl Heinz Bohrer

Dionysos
Eine Ästhetik des Erscheinens

PDF, 26 Seiten

In seinem Beitrag geht Karl Heinz Bohrer der Bedeutung einer Ästhetik des Erscheinens für das Verständnis der »emphatische[n] Literatur der Moderne« nach. Ausgangspunkt ist dabei Dionysos, der Gott, der als einziger des antiken Pantheons ausschließlich erscheinend präsent ist und der ›Erscheinungstheoretikern‹ wie Nietzsche, den Surrealisten oder Lyotard doch nicht nur als mythologischer Charakter, sondern vor allem als Denkfigur grundlegend wurde. Aus diesen Zusammenhängen heraus skizziert Bohrer die um das Erscheinen kreisende Ästhetik als eine Ästhetik von Intensitätsereignissen. Benjamins ›Profane Erleuchtung‹, Musils ›Taghelle Mystik‹ und Joyces ›Epiphanien‹ sind nur drei Beispiele dafür, wie eine solche Erscheinungsästhetik in der literarischen Moderne wirkmächtig wurde.

  • Medientheorie
  • Medienwissenschaft
  • Kunst
  • Phänomenologie
  • Aisthesis
  • Ästhetik

Meine Sprache
Deutsch

Aktuell ausgewählte Inhalte
Deutsch, Englisch, Französisch

Karl Heinz Bohrer

hat mit seinen Essays, Büchern und Interventionen, als Redakteur der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, als Professor für Germanistik in Bielefeld und Stanford (CA) und nicht zuletzt als langjähriger Herausgeber des Merkur das intellektuelle Leben der Bundesrepublik Deutschland seit den 1960ern nicht nur begleitet, sondern entscheidend mitgeprägt. Zuletzt erschien die autobiografische Phantasie »Granatsplitter« (2012).

Mira Fliescher (Hg.), Fabian Goppelsröder (Hg.), ...: Sichtbarkeiten 1: Erscheinen

Wie gelangt das, was erscheint, in den ihm eigenen Raum zwischen Welt und Wahrnehmung? Sieht man hierin das Grundproblem aisthetischer Praxis und ihrer Theoretisierung, so lässt sich das Erscheinen weniger als Modalität fassen denn in den Durchkreuzungen, die sich durch spezifische Praktiken zwischen Konzept und Materialität, Handlungsversuch und Eigenlogik des Mediums ergeben können. Denn was erscheint, ist nicht einfach das, was man sieht. Es drängt sich auf und ist doch nicht schlicht Zumutung. Man kann sich ihm nicht entziehen.

Der vorliegende Band nähert sich diesem flüchtigen, schwer greifbaren Thema in unterschiedlichen Perspektiven und eröffnet zugleich die auf vier Bände angelegte Reihe Sichtbarkeiten, in der Praktiken von Sichtbarkeit und Sichtbarmachung analysiert werden sollen.