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Hans-Jörg Rheinberger: »Der Kupferstecher und der Philosoph«

08.09.2017, 21:00
Institut Français , Kurfürstendamm 211, 10719 Berlin

Im Rahmen des 17. Internationalen Literaturfestivals Berlin (ilb) stellt Hans-Jörg Rheinberger neben Gedichten den Essay »Der Kupferstecher und der Philosoph« vor. Diese luzide Doppelbiographie über die Begegnung zwischen dem Kupferstecher Albert Flocon (1909–1994) und dem Wissenschaftsphilosophen Gaston Bachelard (1884–1962) ist als emblematisch für die wechselseitige Beeinflussung von Philosophie und Kunst, von Geistesarbeit und Handwerk zu verstehen.

 

Moderation: Stefan Römer

 

http://www.literaturfestival.com

Hans-Jörg Rheinberger

Hans-Jörg Rheinberger

ist Direktor emeritus am Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte in Berlin. Seine Forschungsinteressen drehen sich um die Praktiken Experimentierens in den Wissenschaften und den Künsten.
Hans-Jörg Rheinberger: Der Kupferstecher und der Philosoph

Die bislang wenig beachtete, doch ungewöhnlich fruchtbare Begegnung zwischen dem Kupferstecher Albert Flocon und dem Wissenschaftsphilosophen Gaston Bachelard ist als emblematisch für die wechselseitige Beeinflussung von Philosophie und Kunst, von Geistesarbeit und Handwerk zu verstehen. Verwurzelt im Surrealismus, gingen Bachelard und Flocon regelmäßig an die Grenzen ihres jeweiligen Metiers, um zu Neuem zu gelangen. Bachelard, der einer »wilden Vernunft« und dem Experimentellen huldigte, wählte die Gegenstände seines Denkens eben aufgrund ihrer Eigenmächtigkeit aus und betrachtete das »schwierige« Metier des Kupferstechers und Flocons tüftelnde Arbeitsweise als sinnbildlich für seine eigene »Philosophie am Werk«, der stets die Möglichkeit des Scheiterns innewohnte.
Hans-Jörg Rheinberger gelingt eine luzide (Doppel-)Biographie und Intellektuellengeschichte – und zugleich eine faszinierend bebilderte Lektüre der Kupferstiche Albert Flocons.