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Literatur

Anna Kavan

Eis

Ich hatte mich verfahren, es dämmerte bereits, ich war seit Stunden unterwegs, und mein Tank war praktisch leer. Im Dunkeln in diesen einsamen Bergen gestrandet zu sein war eine beängstigende Vorstellung, daher war ich froh, als ich ein Schild sah, und rollte im Leerlauf hinab zu einer Tankstelle. Als ich ein Fenster öffnete und mit dem Tankwart sprach, war die Außenluft so kalt, dass ich den Mantelkragen hochschlug. Er füllte den Tank und räsonierte über das Wetter. »Wüsste nicht, dass...
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Aktuelle Texte

Dietmar Dath

Im Schlaf sieht Patrick, was er wach nicht glaubt.

Im Schlaf sieht Patrick, was er wach nicht glaubt:

Das Verzeichnis rechnet alles an. Ankündigungen von Belohnung, meist unwahr, leuchten auf und sterben. Der dopaminergische Haushalt ernährt die Liste. Limbische Strukturen tragen sie. Hirn heißt Haus, hat angeblich Fenster.

Es sind aber Langzeitbilder der Vergangenheit.

 

Sechs Minuten nach vier Uhr früh wacht Patrick von einem Störgeräusch auf.

Er liegt im kleinen Zimmer. Renate schläft im großen.

»Vielleicht hab’ ich nachts ’ne Idee«, hat er ihr

seinen Umzug auf die Couch erklärt, »die muss ich denen dann schicken. Wir reichen das Ding übermorgen ein.« Er fürchtet sich davor, im Schlaf zu sagen, was er von Kerstin weiß, wenn er neben Renate liegt. Im Dunkeln spürt er, dass der Raum ihn anbrummt. Das Hirn gibt dem Brummen Antwort, singt Zucker und Proteine, spricht perineurales Geflecht, das Herausbildung und Funktion der Synapsen kontrolliert, die alle zwischenzelluläre Kommunikation der Neuronen steuern.

Patrick fröstelt von den Füßen her.

Er möchte bei Renate bleiben,...

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Es gibt kein absolutes Besonderes.

Rolf Bossart, Milo Rau

Es gibt kein absolutes Besonderes.

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»Was, zum Teufel, ist das für ein Land…«
»Was, zum Teufel, ist das für ein Land…«

Alexis de Tocqueville

Am Oneida-See

Am 8. Juli 1831 verließen wir bei Sonnenaufgang das kleine Dorf Fort Brewington und machten uns nach Nordwesten auf den Weg. Ungefähr anderthalb Meilen vom Haus unseres Gastgebers entfernt führt ein Pfad in den Wald; wir folgen ihm unverzüglich. Die Hitze begann schon, lästig zu werden. Auf eine stürmische Nacht war ein Morgen ohne Frische gefolgt. Bald befanden wir uns, vor den Strahlen der Sonne geschützt, mitten in einem jener tiefen Wälder der Neuen Welt, deren finstere und wilde Majestät die Einbildungskraft...
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Aktuelle Texte

Stephen Barber

An immodest proposal

J.G. Ballard’s self-declared ‘Immodest Proposal’ for a global war-­alliance to exact the destruction of America demonstrates the provocatory zeal of his last fiction plans, as well as their enduring prescience. As Ballard emphasises several times in the World Versus America notebooks, he is utterly serious in his concerns and visions.
Although the Ballard ­estate declined permission for any images of pages from the World Versus America archival notebooks to accompany this essay, any member of the general public interested to do so can readily visit the British Library and view the notebooks in their entirety in the freely-­accessible manuscripts collection there.

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