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Karin Gludovatz, Matthias Warstat, ...: Intervenierende Künste

Karin Gludovatz, Matthias Warstat, Jürgen Brokoff (Hg.)

Intervenierende Künste
Begriffe – Verfahren – Prozesse

Konzepte und Praktiken des Intervenierens

Konzepte und Praktiken des Intervenierens rücken ins Zentrum der Künste und Wissenschaften und bestimmen zunehmend das Spannungsfeld von Ästhetik und Politik. Der Interventionsbegriff kann das Ineinander von künstlerischem und aktivistischem Handeln fassbar machen, das jenseits etablierter Kunstformen und -gattungen heterogene Handlungskomplexe, Ereignisse und Praktiken hervorbringt. Die Relevanz des Interventionsbegriffs ist dabei vor allem mit einem Wirkungsversprechen verbunden: dass das Intervenieren als künstlerische Praxis in lebensweltliche Zusammenhänge bestehender Systeme eingreift und damit gesellschaftliche Veränderungen initiiert. Jedoch erscheint es keineswegs eindeutig, inwiefern und auf welche Weise Künste tatsächlich intervenieren. Vollziehen sich die bewirkten Veränderungen nicht häufig jenseits programmatischer Geltungsansprüche und Proklamationen, finden sie gleichsam in untergründigen Transformationsprozessen statt? Das Intervenieren als Denkfigur der Geistes- und Sozialwissenschaften kann deutlich über ein aktivistisches Kunstverständnis hinausgehen, wenn das »Dazwischentreten« so verstanden wird, dass künstlerische und gesellschaftliche Strukturen grundsätzlich ineinander verwoben sind. Mit dieser Verwobenheit steht der Kunstbegriff selbst zur Disposition.

 

Der Band erkundet das begriffliche Feld künstlerischen Intervenierens, die damit verbundenen künstlerischen Praktiken und die diesen zugrunde liegenden längerfristigen sozialen Entwicklungsprozesse.

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Deutsch

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Deutsch, Englisch, Französisch

Jürgen Brokoff

Jürgen Brokoff is Professor of Modern German Literature at the Freie Universität Berlin and speaker of the Collaborative Research Centre 1512 Intervening Arts until April 2024. His area of research is German literature from the 18th century to the present. In the Literary Studies sub-project Intervening Writing, he investigates ambivalences and ruptures in socialist literature in the GDR.

Karin Gludovatz

ist Kunsthistorikerin, Professorin für Neuere Kunstgeschichte an der Freien Universität Berlin und Mitglied des Sonderforschungsbereichs »Ästhetische Erfahrung im Zeichen der Entgrenzung der Künste«. Ihre Forschungsschwerpunkte sind niederländische und italienische Kunst  des 15. bis 17. Jahrhunderts, Autorschaftskonzepte und Künstlermythen in der Frühen Neuzeit und in der Kunst seit den 1960er Jahren; Produktionsästhetik; Kunst und Dokumentarismus.

Weitere Texte von Karin Gludovatz bei DIAPHANES

Matthias Warstat

hat Theaterwissenschaft und Neuere Geschichte in Berlin studiert und war im Anschluss Wissenschaftlicher Mitarbeiter im DFG-Schwerpunktprogramm »Theatralität als kulturelles Modell« sowie Mitglied des DFG-Sonderforschungsbereichs 626 »Ästhetische Erfahrung im Zeichen der Entgrenzung der Künste« an der Freien Universität Berlin und Projektleiter im BMBF-Forschungsverbund »Theater und Fest in Europa. Zur Inszenierung von Identität und Gemeinschaft«. Seit 2008 ist er Mitglied der Jungen Akademie bei der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften.  Von 2008 bis 2012 war er Inhaber des Lehrstuhls für Theater- und Medienwissenschaft der Universität Erlangen-Nürnberg und lehrt seitdem Theaterwissenschaft an der Freien Universität Berlin. Seine Arbeitsschwerpunkte sind: Theater und Gesellschaft, Theatralität der Politik, und Theorien des Ästhetischen.

Weitere Texte von Matthias Warstat bei DIAPHANES
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