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Eyal Weizman, Ines Weizman: Vorher und Nachher

Eyal Weizman, Ines Weizman

Vorher und Nachher
Die Architektur der Katastrophe

Übersetzt von Marie Glassl

Broschur, 128 Seiten

Erscheint am 14.06.2024

Die Architektur der Katastrophe

Flutkatastrophen in Kambodscha, zerbombte Städte in Pakistan, politische Umstrukturierungen ganzer Länder: »Bildkomplexe« humanitärer und ökologischer Umwälzungen dokumentieren die Welt als Abfolge von Katastrophen. Eyal und Ines Weizman lesen die Geschichte des Vorher-Nachher-Bildes von der Photographie des 19. Jahrhunderts bis zu zeit­genössischen Satellitenbildern und entdecken in ihnen jene Lücke, in der sich nicht nur das verheerende Ereignis verbirgt: Es sind die Menschen selbst, die aus den Bildern zu verschwinden drohen, wenn Zeugenaussagen mehr und mehr von Analysen materieller oder digitaler Beweise wie Satellitenbildern oder 3D-Modellen verdrängt werden. Es scheint als sei die humanitäre Arbeit paradoxerweise gerade bezüglich der Rekonstruktion von Kriegsverbrechen, bei denen ­doch Menschen, deren Schicksale und Rechte im Zen­trum stehen müssten, in eine post-humane Phase eingetreten.


Wer aber entscheidet über die Darstellung dieser Ereignisse, bestimmt die Pixel­anzahl unserer Bildwelten, herrscht über Zirkulation oder Zensur von Bildern, wenn ­Technologien der ­Überwachung und Zerstörung mit den forensischen Werkzeugen in eins fallen?

  • Kriegserfahrung
  • Fotografische Bilder
  • Geschichte der Fotografie
  • Forensik
  • Gewalt
  • Menschenrechte

»Mutige soziale und politische Erklärungsversuche, die jene selbstverständlich geglaubten Strukturen und Prozesse hinterfragen, die Unterdrückung und Gewalt fortschreiben.« Legacy Russel

Meine Sprache
Deutsch

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Deutsch, Englisch, Französisch

Ines Weizman

(geb. in Leipzig, Deutschland) ist Leiterin des PhD-Programms der School of Architecture, Royal College of Art in London. Seit 2022 ist sie Professorin für Architekturtheorie und Design an der Akademie der bildenden Künste am Institut für Kunst und Architektur in Wien. Sie ist Gründungsdirektorin des Centre for Documentary Architecture (CDA), einem interdisziplinären Forschungskollektiv von Architekturhistorikern, Filmemachern und digitalen Technologen. Zu ihren jüngsten Veröffentlichungen gehören "Dust&Data: Traces of the Bauhaus across 100 Years" (2019), "Documentary Architecture/ Dissidence through Architecture" (2020). 2023 beauftragte sie die Arbeiten des litauischen Pavillons der Architekturbiennale Venedig, wo sie ebenfalls sie eine Installation mit dem Titel "Of All the Gin Joints in All the Towns in All the World ...": Joséphine Baker und moderne Architektur in der kolonisierten arabischen Welt" präsentierte, die auch auf der Diriyah Contemporary Art Biennale 2024 gezeigt wurde. Ihr neues Buch Joséphine Baker across the Colonial Modern erscheint 2024 bei Sternberg Press, London.

Eyal Weizman

ist Architekt, Schriftsteller und Theoretiker. Er ist Professor am Goldsmith College der University of London und leitet das dort angesiedelte Centre for Research Architecture am Department of Visual Studies. Vor seiner Tätigkeit in London lehrte er unter anderem an der Akademie der bildenden Künste in Wien, an der Städelschule in Frankfurt und an der École des hautes études en sciences sociales in Paris. Weizmann bewegt sich in seiner Forschung an den Schnittstellen von Architekturforschung und politischer Theorie. 2007 gründete er das Studio Decolonizing Architecture in Beit Sahour im palästinensischen Teil des Westjordanlandes. Seit 2011 leitet er das vom Europäischen Forschungsrat finanzierte Projekt Forensic Architecture, welches das Verhältnis von Architektur und internationalem Menschenrecht untersucht.

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