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Pierre Guyotat: Eden Eden Eden

Pierre Guyotat

Eden Eden Eden

Übersetzt von Holger Fock

Mit einem Nachwort von Roland Barthes, Michel Leiris und Philippe Sollers

Gebunden, 336 Seiten

ePub

Extrem, exzessiv, halluzinatorisch: Literatur an ihren Grenzen

Pierre Guyotat vertritt eine literarische Extremposition, für die es kein Beispiel gibt. Sein zweites großes Erzählwerk »Eden, Eden, Eden« entstand 1970 und wurde sofort nach seiner Veröffentlichung als pornographisch verboten. Obwohl sich namhafte Intellektuelle für das Buch einsetzten, wurde der Bann erst 1981 unter Mitterrand wieder aufgehoben. In buchstäblich einem einzigen Satz entfaltet sich eine wüstenhafte, apokalyptische Kriegslandschaft irgendeines unbeendbaren Bürgerkriegs ohne jegliche Moral (und also auch ohne das Böse). Jede Handlung geht unter im Ineinanderfließen von Mikroerzählungen, in denen Frauen, Kinder, Tiere, Männer, Junge, Alte, Soldaten, Huren multiplen Obszönitäten, Vergewaltigungen, Morden unterworfen sind. All das findet in einer triumphierenden Sprache seine literarische Form, die nicht zwischen Gewalt und Lust, Schönheit und Grausamkeit, Mensch und Tier trennt und in der die Frage nach Opfern und Tätern ebenso demonstrativ wie schockierend unwichtig ist.

  • Gewalt
  • Erotik
  • Avantgarde
  • Homosexualität
  • Psychopathia sexualis
  • Krieg
  • Skandal
  • Sexualität
  • Literatur
  • Grausamkeit

»Endlich ist Pierre Guyotat, dieser Sänger des großen leiblichen Durcheinanders, für deutschsprachige Leser zu entdecken...« Ina Hartwig, Deutschlandfunk

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Pierre Guyotat

Pierre Guyotat

kann als einer der bedeutendsten Avantgardisten und Erneuerer der französischen Literatur gelten. Seit früher Jugend schriftstellerisch tätig, veröffentlichte er 1961 seinen ersten Roman »Sur un cheval«. Im gleichen Jahr wurde er in den Krieg nach Algerien einberufen, wo er 1962 wegen Aufrufs zur Desertion und der Verbreitung verbotener Schriften in Haft kam. Mit seinen beiden Werken »Grabmal für fünfhunderttausend Soldaten« und »Eden Eden Eden«, das eine scharfe Kontroverse auslöste und jahrelanger Zensur anheimfiel, wurde er einem breiten Publikum bekannt. Nachdem sein von radikalem Formwillen geprägtes Schreiben durch eine mehrjährige psychiatrische Krise abrupt unterbrochen wurde, fand er 2006 mit dem diese Zeit verarbeitenden Werk »Koma« zurück in die Öffentlichkeit. Seine zahlreichen seither erschienenen Werke zeugen von großem Stilreichtum und unermüdlicher Arbeit an der Literatur.

Weitere Texte von Pierre Guyotat bei DIAPHANES

»… die Soldaten schneiden, jäten die Pflanzen, entwurzeln sie mit ihren genagelten Schuhen; andere schießen aus der Hüfte: Kamelmist, Granatäpfel, Adleraas; die Marineinfanteristen klettern auf die Trittbretter der Lastwagen, stürzen sich auf die Frauen, alle sind bewaffnet …«

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