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Karin Krauthausen: Hütte werden

Karin Krauthausen

Hütte werden

Broschur, 144 Seiten

Erscheint am 07.04.2025

Hütten sind Schwellenphänomene. Sie setzen einen möglichen Anfang, sei dieser auch noch so flüchtig. Sie bilden Momente des Innehaltens aus oder machen den Versuch einer mindestens temporären Sesshaftigkeit. Hütten emergieren. Solche Emergenzen können schnell wieder vergehen und ephemer bleiben, sie können aber auch zur Reorganisation gegebener physischer und sozialer Räume beitragen, sich zu Siedlungen auswachsen oder sich bestehenden Siedlungen hinzufügen. In jedem Fall lässt die Ausprägung der emergenten Struktur auch Rückschlüsse darauf zu, was man die Struktur der Emergenz nennen könnte – wie also aus der ›bodenlosen‹ und flüchtigen Architekturgeste der Hütte unter Umständen das territorialisierende, feste Haus hervorgeht. Damit ermöglicht die je konkrete Ausprägung auch Einsichten in die Prozesse, bei denen das Gelegentliche und Ausgesetzte der Hütten-Struktur nach der Etablierung des Hauses wieder vergessen, als ›anderes‹ ausgegrenzt oder aber als ein solches ›anderes‹ zum Fluchtort wird. Die Hütte wird zum Haus oder zur Favela oder wird wieder Hütte, aber auch dann fallen Anfang und Ende dieses Heterotopos nicht in eins.

 

Der Essay folgt den Ausprägungen der Hütte in Etymologie und Technikgeschichte, in Anthropologie und Architekturtheorie, in Literatur und Kunst sowie in die biologische Theorie der Nische.

  • Territorialisierung
  • Nomadentum
  • Ästhetik
  • Raumtheorie
  • Körper
  • Architektur
  • Architekturtheorie
  • Urbanismus
  • Wohnen
  • Design

»Die Hütte ist eine bodenlose Architektur, denn sie territorialisiert nicht, selbst wenn sie vielleicht vom Haus ›träumt‹.«

Meine Sprache
Deutsch

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Karin Krauthausen

Karin Krauthausen

ist Literatur- und Kulturwissenschaftlerin und seit 2019 wissenschaftliche Mitarbeiterin im Projekt Weaving des Exzellenzclusters Matters of Activity an der Humboldt-Universität zu Berlin. Zu ihren Forschungsschwerpunkten gehören die Wirklichkeitsproduktion in der Literatur, die unruhigen Konstellationen zwischen Künsten und Wissenschaften und die Medien und Materialien des Entwurfs.

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