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Bernadett Settele: Entschieden unentschieden
Entschieden unentschieden
(S. 57 – 71)

Radikale Kunstvermittlung als eigenwillige Fortsetzung von Kunst

Bernadett Settele

Entschieden unentschieden
Radikale Kunstvermittlung als eigenwillige Fortsetzung von Kunst

PDF, 14 Seiten

Bernadett Settele beschreibt die Konstitution der Kunstvermittlung als per se ambivalent, dies weil sie sich als Kunst und Bildung zugleich versteht. Diese durchaus programmatisch gemeinte Beschreibung ist die Folge einer Entwicklung der Kunstvermittlung in den 1990er Jahren, die auch mit Bezug institutionskritischer, kontextspezifischer und partizipatorischer künstlerischer Praxen entstanden ist. Dennoch, so die Autorin mit Verweis auf die jüngeren Debatten der Kunstvermittlung, versteht diese sich nicht als eine Vermittlung mit den Mitteln der Kunst, sondern als »eigenwillige Praxis«, die sich über die Referenz- und Repräsentationssysteme der Kunst zusätzlich hinaus bewegt. Produktiv wird die Kunstvermittlung genau an der unbeschriebenen Schnittstelle zwischen Produktion und Rezeption, in der Interaktion mit Dritten und der Möglichkeit aller, den vorgeschlagenen Austausch mitzugestalten sowie dem offenen Ausgang dieser Anlage.

  • Pädagogik
  • Gegenwartskunst
  • Vermittlung
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Bernadett Settele

ist Kunstvermittlerin und -theoretikerin und Dozentin* an der Zürcher Hochschule der Künste. Von 2013 bis 2019 war sie wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Hochschule Luzern – Design & Kunst. Im Forschungsprojekt »What can art do?« verfolgte sie ihr Promotionsthema ›Bildung in Performance‹ aus erziehungswissenschaftlicher Perspektive. Bernadett Settele forscht zur näheren Bestimmung der ästhetischen Subjektivität in der Bildung mit Kunst, besonders in kollektiven ästhetischen Situationen und in partizipativen Settings. 

Weitere Texte von Bernadett Settele bei DIAPHANES
Rachel Mader (Hg.): Radikal ambivalent

Wie ist das Verhältnis zwischen Kunst und Politik heute? Erzielt engagierte Kunstproduktion Wirkungen im öffentlichen, politischen Raum? Wie ist es um die Lesbarkeit von visuellen Botschaften in Kunst und Kultur bestellt? In jüngster Zeit treten zunehmend mehrdeutige und unentschiedene Codes und Zeichen an die Stelle einer klaren und deutlichen Bildsprache. Während die einen dafür die Komplexität der Inhalte und Vielfalt der Formen verantwortlich machen, interpretieren andere dies als politische Strategie der Verweigerung gegenüber einer Instrumentalisierung. Der Tenor der Kunstkritik ging in den letzten Jahren sogar so weit, die Uneindeutigkeit zum Qualitätsmerkmal gehaltvoller Kunst schlechthin zu erheben. Die in dieser Publikation versammelten Aufsätze hinterfragen das Phänomen »Ambivalenz« aus kritischer Perspektive und untersuchen seine Mechanismen und gesellschaftlichen Funktionen.