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Literatur

»Graphic Reportages« – beißend realistisch
»Graphic Reportages« – beißend realistisch

Victoria Lomasko

Die Unsichtbaren und die Zornigen

Das Buch Die Unsichtbaren und die Zornigen versammelt grafische Reportagen aus den Jahren 2008 bis 2016. »Die Unsichtbaren« und »Die Zornigen« sind gleichzeitig die zwei großen Blöcke, in denen die Reportagen chronologisch aufeinander folgen. In dem hier umspannten Zeitraum haben sich die politische Situation und das Leben der Menschen in Russland stark gewandelt, wodurch sich auch die Auswahl meiner Themen und Protagonisten sowie meine Arbeitsweise verändert hat. »Die Unsichtbaren« erzählen Geschichten von Insassen in Ju­gendstraflagern, von Lehrern und Schülern in Dorfschulen,...
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Aktuelle Texte

Diane Williams

How about some string?

I said “Would you like a rope? You know that haul you have is not secured properly.”
“No,” he said, “but I see you have string!”
“If this comes into motion—” I said, “you should use a rope.”
“Any poison ivy on that? ” he asked me, and I told him my rope had been in the barn peacefully for years.
He took a length of it to the bedside table. He had no concept for what wood could endure.
“Table must have broken when I lashed it onto the truck,” he said.
And, when he was moving the sewing machine, he let the cast iron wheels—bang, bang on the stair.
I had settled down to pack up the flamingo cookie jar, the cutlery, and the cookware, but stopped briefly, for how many times do you catch sudden sight of something heartfelt?
I saw our milk cows in their slow...

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Themen

 

L’abandon de la centralité du sujet constitué
L’abandon de la centralité du sujet constitué

Donatien Grau

Une vie en philologie

Une légende ferait des philologues des figures inadaptées à notre présent : des personnes vieillies dans les manuscrits, sans contact avec le monde extérieur, débattant entre elles de telle leçon du papyrus alpha ou du codex gamma. Ces créatures seraient perdues dans les livres comme dans leur tête, et en un mot : dysfonctionnelles. Elles seraient aussi disjointes des appels du présent, derniers défenseurs d’une spécialité qui se pratiquait entre gentlemen de haute lignée à Oxford ou Cambridge, doctes professeurs allemands à...
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Aktuelle Texte

Axel Dielmann

»Können Sie sich so etwas vorstellen?«

Wahrscheinlich mussten die Kuratoren fürchten, jemand stolperte über die Stufen beim Blick an ihre Wände, unachtsam vom Bilderansehen – kann es sein, dass ich eben unten an dem ersten Objekt der Ausstellung einfach vorbeigegangen bin? Nummer 1, »Schleier ohne Form. Vorhang…«. Muss an der Wand direkt zwischen Eingang und Abgang… »Lieber Herr Kollege…!«, und Aufgang angebracht gewesen sein, »… Vorhang. Höhe 310 cm, Breite 475 cm«, ich müsste das doch vom letzten Gangabschnitt her schon gesehen haben, wandhohes Ding. Was ich hier übersehe, geht mir durch den Kopf, wäre das Wesentliche. Was noch die schlichteste Form von Analyse ist. Eigentlich müsste ich, weiß ich, zurückgehen im sacht aufsteigenden Wendelstein. Aber er ist zu Ende, vor mir öffnet sich entlang einer letzten flachen Stufe das Anatomische Theater. Licht.

Dem rechteckigen Raum eingeschrieben ist das Oval einer hölzernen, braun glänzenden Balustrade, von der aus sieht man nach unten. Irgendwo wird hier geflüstert. In drei enger...

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Aktuelle Texte

Johannes Binotto

Der Zähmung widersprechen

Von der Zähmung zu sprechen und ihr zu widersprechen muss damit anfangen, das Wort selbst zum Reden zu bringen. »Zahm« – der rätselhafte Ausdruck geht auf dieselben sprachgeschichtlichen Wurzeln zurück wie die Wörter »Damm« und »Zimmer«. Das Zähmen, so macht die Etymologie damit bereits klar, ist ein Akt der Eindämmung, des Abscheidens und der Einpassung. Was einmal gezähmt wurde, hat seither einen klar begrenzten Ort, seine eigene Kammer, in die es fortan nicht einmal mehr eingesperrt werden muss, weil es das Zimmer in Form seiner Zähmung dauernd mit sich herumträgt. Der zahme Bär an der Leine des Schaustellers, wie man ihn noch Anfang des 20. Jahrhunderts auf den Jahrmärkten vorführte, schien zwar auf dem offenen Dorfplatz zu stehen, steckte dabei aber doch eigentlich im grausamen Käfig seines Dompteurs, den dieser ebenso eng wie unsichtbar um ihn gezimmert hatte.

Noch suggestiver ist da das Französische, wo man das zahme Tier »animal privé«...

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