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Erich Hörl: Die heiligen Kanäle

Erich Hörl

Die heiligen Kanäle
Über die archaische Illusion der Kommunikation

Broschur, 304 Seiten

Vergriffen

PDF, 304 Seiten

Über die archaische Illusion von Kommunikation

Im letzten Drittel des 19. und in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts kursierten unzählige Vorstellungen über das Denken der Primitiven. Die Ansicht, dass deren Weltbild auf dem Glauben an ein obskures Übertragungsgeschehen heiliger Kräfte basierte, hatte Konjunktur. Diese Spekulationen bildeten den Kern eines Diskurses über das Heilige und das Primitive und durchdrangen das ethnologische und sozialanthropologische Wissen genauso wie die Philosophie und die Soziologie jener Tage. Sie werden hier als Denkbilder entziffert, in denen sich die ganze Unsicherheit einer Zeit ausschrieb, die gerade die große Transformation vom anschaulichen zum symbolischen Denken und von einer alphabetischen zu einer elektromagnetischen Kultur durchlebte.

George Boole und James George Frazer, Emile Durkheim und Marcel Mauss, Cassirer, Lévy-Bruhl, Bataille, Heidegger und Lévi-Strauss sind bedeutende Protagonisten der Geschichte einer Illusion, die der Autor als Geschichte der archaischen Illusion der Kommunikation aufrollt.

Mit »Die heiligen Kanäle« hat Erich Hörl die bis heute ausstehende Archäologie der Begriffe des Heiligen und des Primitiven geschrieben.

  • Symbolisches Denken
  • Technik
  • Wissenschaftsgeschichte
  • Claude Shannon
  • Kybernetik
  • Technikphilosophie
  • 20. Jahrhundert
  • Theoriebildung
  • Strukturalismus
  • Heidegger
  • Medientheorie
  • Claude Lévi-Strauss
  • Epistemologie
  • Mathematik

»Hörl analysiert mit beeindruckendem Scharfsinn und verschwenderischem philosophischem Materialeinsatz das Wechselspiel zwischen dem Selbstentzug der Bilder und Zeichen und ihrer verzweifelten Reontologisierung in der Philosophie, Logik und, vor allem, Ethnologie des 19. und 20. Jahrhunderts. Eine erhellende Studie, die grandiose Ausblicke auf eine Vielzahl von Theorie-Gebirgen und Denklandschaften bietet.« Matthias Kross, Süddeutsche Zeitung

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Erich Hörl

Erich Hörl

ist Professor für Medienkultur und Medienphilosophie an der Leuphana Universität Lüneburg. Er arbeitet an einer allgemeinen Ökologie, der Kritik der Kybernetisierung aller Existenzformen und einer kritischen Theorie der Environmentalität sowie an einer Faszinationsgeschichte von Nicht-Modernität. Er publiziert international zur Geschichte, den Problemen und Herausforderungen der gegenwärtigen technologischen Bedingung. Zu seinen Publikationen zählen u.a.: Sacred Channels: On the Archaic Illusion of Communication, mit einem Vorwort von Jean-Luc Nancy (2018); General Ecology. The New Ecological Paradigm (Hg., 2017); »Die Ökologisierung des Denkens« (Zeitschrift für Medienwissenschaft, 2016); »A Thousand Ecologies: The Process of Cyberneticization and General Ecology« (in: The Whole Earth. California and the Disappearance of the Outside, 2013); Die technologische Bedingung. Beiträge zur Beschreibung der technischen Welt ( 2011, Hg.) und Die Transformation des Humanen. Beiträge zur Kulturgeschichte der Kybernetik (2008, Hg. mit Michael Hagner).

Weitere Texte von Erich Hörl bei DIAPHANES

»Im Augenblick der Entheiligung der zeitgenössischen Kanäle wich alles Heilige auch aus den primitiven.«

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