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Literatur

Of what can I be truly certain?
Of what can I be truly certain?

Jean Paul Mongin, François Schwoebel

Mister Descartes and his Evil Genius

Can one trust his senses when perceiving the outside world? When my sensations are the basis of my perception of my own existence, what if these sensations are to be doubted – what can the proof of my own existence be? These questions, both simple and profoundly undermining, stand at the beginning of Modernity: the philosophy of René Descartes. This book drags its readers – and musketeer-like Mister Descartes himself – into the adventure of thinking. It gives a lively...
  • Epistemologie
  • Junge Leser
  • Gewissheit
  • Descartes
  • Denken
Aktuelle Texte

Stephen Barber

Twenty-four hours in state of unconsciousness

Now the dead will no longer be buried, now this spectral city will become the site for execrations and lamentations, now time itself will disintegrate and void itself, now human bodies will expectorate fury and envision their own transformation or negation, now infinite and untold catastrophes are imminently on their way —ready to cross the bridge over the river Aire and engulf us all — in this winter of discontent, just beginning at this dead-of-night ­instant before midnight, North-Sea ice-particles already crackling in the air and the last summer long-over, the final moment of my seventeenth birthday, so we have to go, the devil is at our heels… And now we’re running at full-tilt through the centre of the city, across the square beneath the Purbeck-marble edifice of the Queen’s ­Hotel, down towards the dark arches under the railway tracks, the illuminated sky shaking, the air fissured with beating cacophony,...

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Stephen Barber

An immodest proposal

J.G. Ballard’s self-declared ‘Immodest Proposal’ for a global war-­alliance to exact the destruction of America demonstrates the provocatory zeal of his last fiction plans, as well as their enduring prescience. As Ballard emphasises several times in the World Versus America notebooks, he is utterly serious in his concerns and visions.
Although the Ballard ­estate declined permission for any images of pages from the World Versus America archival notebooks to accompany this essay, any member of the general public interested to do so can readily visit the British Library and view the notebooks in their entirety in the freely-­accessible manuscripts collection there.

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Themen
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Johannes Binotto

Der Zähmung widersprechen

Von der Zähmung zu sprechen und ihr zu widersprechen muss damit anfangen, das Wort selbst zum Reden zu bringen. »Zahm« – der rätselhafte Ausdruck geht auf dieselben sprachgeschichtlichen Wurzeln zurück wie die Wörter »Damm« und »Zimmer«. Das Zähmen, so macht die Etymologie damit bereits klar, ist ein Akt der Eindämmung, des Abscheidens und der Einpassung. Was einmal gezähmt wurde, hat seither einen klar begrenzten Ort, seine eigene Kammer, in die es fortan nicht einmal mehr eingesperrt werden muss, weil es das Zimmer in Form seiner Zähmung dauernd mit sich herumträgt. Der zahme Bär an der Leine des Schaustellers, wie man ihn noch Anfang des 20. Jahrhunderts auf den Jahrmärkten vorführte, schien zwar auf dem offenen Dorfplatz zu stehen, steckte dabei aber doch eigentlich im grausamen Käfig seines Dompteurs, den dieser ebenso eng wie unsichtbar um ihn gezimmert hatte.

Noch suggestiver ist da das Französische, wo man das zahme Tier »animal privé«...

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Es gibt kein absolutes Besonderes.

Rolf Bossart, Milo Rau

Es gibt kein absolutes Besonderes.

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  • Reenactment
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  • Humanismus
  • Kunsttheorie

 

Joachim hat ein ganz feines Gespür für Untertöne
Joachim hat ein ganz feines Gespür für Untertöne

Angelika Meier

Joachim Löw wohnt hier nicht mehr

Am zweiten Juli bin ich durch das Tor gegangen. Ich atmete tief durch, weil es doch auch schön ist, wieder draußen zu sein, dann begab ich mich auf direktem Weg nach Neukölln, wo der Joachim Löw im Hotel Mercure sicher schon auf mich wartete. »Sobald du rauskommst, sofort in die Besprechung«, hatte er ein paar Tage vor meiner Entlassung am Telefon gesagt. Ich war ihm von ganzem Herzen dankbar, denn schließlich hatte ich ihn die ganzen letzten sechs Wochen hängen...
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Aktuelle Texte

Angelika Meier

Dreifaltigkeit meiner Zwirnspulenexistenz

In perfekt sitzender Uniform, die Hakenkreuzbinde frisch aufgebügelt, stehe ich in einer langen Schlange in einer amerikanischen Behörde, um einen Antrag auf einen total war zu stellen, doch nach stundenlangem Schlangestehen teilt mir der freundliche Sachbearbeiter mit, dass das application form for foreign aggressions im Saal nebenan zu erbitten sei. Da ich ein depressiver Faschist bin, lasse ich trotz meiner feschen braunen Uniform den Kopf immer recht schnell hängen und beschließe daher, für heute Schluss und lieber erst morgen den nächsten Versuch zu machen. Am nächsten Morgen stehe ich so auch tatsächlich wacker in der richtigen Schlange, habe dann aber nicht alle Papiere zusammen, um ordnungsgemäß einen total war zu beantragen. Neben der Geburtsurkunde (Original, keine Kopie!) fehlen mir zwei weitere Empfehlungsschreiben amerikanischer Staatsbürger. Man braucht fünf. Aber – ich dachte, drei… Nein, fünf insgesamt! Lächelnd hebt die Sachbearbeiterin ihre rechte Hand, die Finger anschaulich gespreizt. Wo ich doch aber schon...

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