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Manuela Günter: Geschichtsklitterung
Geschichtsklitterung
(S. 307 – 324)

Vom Nicht-Wissen der Literaturwissenschaft am Beispiel des historischen Romans – Naubert und Scott

Manuela Günter

Geschichtsklitterung
Vom Nicht-Wissen der Literaturwissenschaft am Beispiel des historischen Romans – Naubert und Scott

PDF, 18 Seiten

Die Virulenz des Nicht-Wissens als kulturproduzierende Kraft findet sich im 19. Jahrhundert aber nicht nur im Zusammenhang der Naturwissenschaften. So kann Manuela Günter für Benedikte Naubert und die Genealogie des historischen Romans nachweisen, dass die Erzeugung von Nicht-Wissen durch aktives Vergessen bei der Begründung der Literaturwissenschaft mit lang anhaltender Wirkung bis in die Gegenwart diskursformierend wirkte.

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Manuela Günter

ist seit 2008 Akademische Oberrätin am Institut für deutsche Sprache und Literatur I der Universität Köln. Ihre Forschungsschwerpunkte sind: Literatur des 19. und 20. Jahrhunderts; Shoah-Literatur; gender/cultural studies; Mediengeschichte der Literatur; Literaturzeitschriften des 19. Jahrhunderts; Theorie und Geschichte literarischer Unterhaltung.

Michael Bies (Hg.), Michael Gamper (Hg.): Literatur und Nicht-Wissen

Die Behauptung von Wissen erfordert stets eine Abgrenzung von dem, was es nicht ist. Dabei wird ein Nicht-Wissen formiert, das zunächst als zu beseitigendes Substrat bei der Wissenserweiterung erscheint, gleichzeitig aber die Dynamik von Kenntnisgewinnungsprozessen befördert. Elemente von Nicht-Wissen sind deshalb unabdingbare Bestandteile moderner Wissensparadigmen.

Literatur nimmt diese Verschränkungen von Wissen und Nicht-Wissen auf, indem sie deren Dialektik darstellt, verarbeitet und reflektiert. Dabei wird sie selbst zu einer Agentin in Wissensprozessen, die sich oft in Bereichen positioniert, in denen Wissenschaften keine exakten Ergebnisse erzielen können oder dürfen. Die Beiträge des vorliegenden Bandes stellen grundlegende Überlegungen zu diesem intrikaten Verhältnis an, arbeiten die prominente strategische Position der Literatur in den Wissenskulturen heraus und untersuchen ihre historische Prägnanz an verschiedenen Konstellationen zwischen 1730 und 1930.

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