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Christine Blättler: Ewiger Prometheus, lange Schatten Gottes und die Listen der List
Ewiger Prometheus, lange Schatten Gottes und die Listen der List
(S. 57 – 77)

Über mythologische, eschatologische und formale Szenarien moderner Technik

Christine Blättler

Ewiger Prometheus, lange Schatten Gottes und die Listen der List
Über mythologische, eschatologische und formale Szenarien moderner Technik

PDF, 21 Seiten

Der Beitrag unternimmt eine symptomatologische Lektüre von Imaginationen moderner Technik und befragt diese daraufhin, welcher Begriff von Technik sich in ihnen anzeigt. Ausgehend von der aktuellen Katastrophenkonjunktur findet er noch in rezenten technikphilosophischen Einsätzen eschatologische Szenarien, aber auch das Prometheusmythologem kehrt wieder. Während in Bezug auf List und Technik bis heute prominent über Prometheus verhandelt wird, argumentiert der Beitrag mit und gegen Hegels Denkfigur der List der Vernunft, den übermächtig und prozessoral erscheinenden Charakter gegenwärtiger Großtechnologien formal zu explizieren. Damit wird ein spezifisch historischer Technikbegriff avisiert, ohne jedoch eine List der Technik festzuschreiben.

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Christine Blättler

ist Professorin für Wissenschaftsphilosophie an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel. Ihre Forschungsschwerpunkte sind Genesis und Geltung; Serialität, Gesellschaft und Wissen; Objektivität, Experiment und Modell.

Weitere Texte von Christine Blättler bei DIAPHANES
Gerhard Gamm (Hg.), Petra Gehring (Hg.), ...: Jahrbuch Technikphilosophie 2016

Technik, List und Tod bilden ein Dreieck, das auch philosophische Koordinatensysteme durcheinanderbringt. Als indirekter Modus, als Ersatz von Gewalt durch Vermittlung, als Kniff in ohnmächtiger Lage ist Technik ebenso eng gebunden an die Vernunftform der »List« wie an die (Be-)Drohung mit dem Tod. Die Techniktheorie spricht gern von der Erfindung des Rades, der Mühle oder des Lichtschalters; dabei ist eine Grundform des Werkzeugs die Waffe. Probleme neuer Kriegstechnologien werden in dieser Ausgabe ebenso behandelt wie das Problem einer generalisierenden Kulturdiagnostik. Außerdem im Jahrbuch: Figurationen des Phänomenotechnischen im Labor; warum Technik mehr als eine Körpererweiterung ist; wie Robotik und Neuroprothetik unser Verständnis von Handlungen und Verantwortung verändern u.v.m.

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