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Kunst

Genieße!
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Michael Heitz

Wong Pings "Who’s the Daddy"

»Das Kultur-Über-Ich hat seine Ideale ausgebildet und erhebt seine Forderungen«, schreibt Freud 1930, und Wong Ping antwortet im Hongkong des 21. Jahrhunderts mit subversivem Witz und schlafwandlerischer Belesenheit, indem er den Antagonismus von Sexual- und Destruktionstrieb in die Gegenwart der Dating-Apps und Emoji-Botschaften übersetzt, die Nebenwirkungen von Selfie-Narzissmus und digitaler Sozialoptimierung sardonisch protokolliert. Ob er die Zumutungen der gesellschaftlichen Realität, »mit der Domestikation gewisser Tierarten vergleichbar« (Freud), in zeitgenössische Fabeln von Mama Elefant und telepathisch heilender Kakerlake verlegt, den adoleszenten...
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Sandra Frimmel

Warum soll das Kunst sein?

Ich hasse die Avantgarde. Wenn ein derart selbstironischer und selbstreflexiver Künstler wie Yuri Albert solch eine Aussage über Kunst trifft, dann sind Zweifel angebracht. Wie seine gesamte Serie Elitär-demokratische Kunst spielt auch dieser Werktitel bewusst mit einfachen Bejahungen und Verneinungen und rückt zugleich das Rezeptionsdilemma der Serie ins Bild: Ein (Groß-)Teil der künstlerisch vorgebildeten Betrachter sieht die Arbeiten in Stenografie als abstrakte Formen, ohne den Text zu verstehen, und nur die wenigen, die (russische) Stenografie lesen können, nehmen einen Text wahr, der für sie jedoch nicht zwangsläufig Kunst sein muss.

Ich hasse die Avantgarde entstand 2017 nach einer Skizze von 1987 als Reaktion auf eine veränderte Rezeptionssituation der nonkonformistischen Kunst. Mit Beginn der Perestroika konnte die inoffizielle Kunst, die bislang aus dem staatlichen Kunstbetrieb, d.h. aus der offiziellen Infrastruktur von Museen und Ausstellungsräumen sowie aus den Diskursen von Kunstwissenschaft und -kritik ausgeschlossen war, plötzlich in größeren, öffentlich zugänglichen Ausstellungen gezeigt werden....

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Kritik der Kritik revisited
Kritik der Kritik revisited

Sylvia Sasse

Subversive Affirmation

Subversive Affirmation ist keine affirmative Kritik. Subversive Affirmation ist ein künstlerisches und aktivistisches Verfahren, das die Kräfte des Affirmativen nutzt, allerdings nicht nur, um Negation als einzige Praxis von Kritik abzulösen, sondern um alle Varianten von Zustimmung, auch ihre zerstörerische und (auto-)repressive Kraft, zu erkunden. Subversive Affirmation will weder negative Kritik noch kritiklose Affirmation sein. Das klingt paradox, und in dieser Paradoxie liegt der Erkenntniswert. Denn subversive Affirmation ist eine performative Kritik, die den möglichen Kippmoment von blindem ­Konformismus, von...
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Ist das Drama k.o.? Ist das Theater k.o.?

Alexander García Düttmann

Ist das Drama k.o.? Ist das Theater k.o.?

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